17.09.2016

{Gelesen}: Hell-Go-Land | Tim Erzberg

160917 Hellgoland

Autor: Tim Erzberg
Titel: Hell-Go-Land
Genre: Thriller
Verlag: Harper Collins [22.08.2016]
TB: 400 Seiten, 16,00 €, ISBN: 395967046X
Kindle-Edition: 296 Seiten, 13,99 €, ASIN: B01F5A2D1I
auch als ungekürztes HB bei Audible erhältlich 
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Inhaltsangabe (Amazon.de):

Ein roter Fels im sturmgepeitschten Meer. Darauf Deutschlands abgeschiedenster Polizeiposten. Hier ist ihre neue Dienststelle. Hier war ihr Zuhause. Bis der Albtraum über Anna Krüger hereinbrach. Kaum jemand weiß von ihrer Rückkehr nach Helgoland. Doch schon an ihrem ersten Arbeitstag erwartet sie eine grausame Überraschung, die Anna klarmacht, dass es keine Flucht vor der Vergangenheit gibt. Nicht für sie. Nicht an diesem Ort.

Meine Meinung:

Tim Erzbergs Debüt, soweit ich erkennen kann, hat nicht nur einen faszinierenden abgeschiedenen, zumal zur Zeit eines wilden Sturmes buchstäblich von der Außenwelt abgeschnittenen Raum für seinen Roman gewählt, sondern diesen Roman auch derart aufgebaut, dass sich hier wieder einmal die Geister scheiden dürften, ob sie ihn gut bis sehr gut oder langweilig finden werden, denn wirkliche Spannung kommt erst im letzten Viertel auf. Grund dafür ist, dass wir Leser erst sehr, sehr spät wissen, was Anna auf der Insel früher erlebt hat, was sie dazu getrieben hat, ihre Heimat zu verlassen, was ihre Eltern damit zu tun haben und was ihre Vergangenheit letzten Endes mit dem heutigen Fall verbindet.

Dass Tim Erzberg hier die eigene Kindheit verarbeitet, habe ich erst im Nachhinein erfahren.

Ein Roman, wie man ihn nicht häufig findet, denn noch bis weit über die Hälfte hinaus gab es für mich mehr, das mich vom Lesen abhielt als wirkliche Spannung. Da gibt es Anna, eine junge Polizistin, die Schreckliches erlebt haben muss, die ihre erste Liebe betrauert und immer noch nicht mit der Vergangenheit abgeschlossen hat, buchstäblich Hemmschwellen übertreten muss, um Menschen in bestimmten Straßen der Insel zu befragen. Sie leidet unter heftigen Migräne-Attacken, die immer dann aufzutreten scheinen und immer heftiger werden, je näher sie an alte Erinnerungen herankommt.

Und es gibt Katharina Loos, eine Putzfrau, die wegen des Sturms nicht mehr von der Insel herunterkommt, die aber durch Zufall Schreckliches entdeckt und auf eigene Faust der Ursache auf den Grund gehen will.

Irgendwie hängt alles zusammen und auch wieder nicht. Durch die heftigen Kopfschmerzen fällt es Anna zunehmend schwerer, klar zu denken, und so konnte auch ich als Leser nicht immer unbedingt folgen, warum sie kaum isst, noch schläft und Vieles im Alleingang zu meistern sucht, sich aber dennoch von bestimmten Orten fernhält – und ich wusste eben wie gesagt lange Zeit nicht, warum.

Spannend war hingegen, was eine kleine Polizei-Dienststelle auf einer kleinen Insel für Möglichkeiten oder auch nicht hat, um etwas aufzuklären, was vielleicht eine Straftat sein könnte oder auch nicht. Etwas ins Labor aufs Festland zu schicken, war nicht möglich, da kein Schiffsverkehr stattfand. Da sie keine Kripo sind, haben sie natürlich auch nicht die Möglichkeiten, eine Blutprobe dahingehend zu untersuchen, ob es sich um menschliches Blut handelt oder nicht, DNA-Analysen vorzunehmen und ähnliches.

Als sich am Ende alles auflöste, und ich endlich klar sehen konnte, war ich vom Konstrukt des Romans sehr viel mehr angetan als zuvor. Und so kann ich wohl verdiente 08/10 Punkte geben. Das Buch wird wohl noch einige Zeit nachklingen. Klasse Debüt!

Zitat:

“Bist du verrückt geworden?”
”Im Gegenteil. Jetzt kann ich endlich ein paar Dinge in Ordnung bringen.”
Der Anfang, erste Sätze

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